Innovationsstrategie entwickeln: Herausforderungen und Lösungsansätze
Manchmal gelingt Innovation ganz ohne Strategie. Wer gezielt und regelmäßig Innovation, neue Produkte und neue Geschäftsfelder schaffen möchte, für den lohnt sich eine kompakte Innovationsstratgie. Die Strategie für Innovation klärt für alle verständlich, was Innovation für das Unternehmen heißt, wie Innovation vorangetrieben wird und insbesondere, was nicht getan wird. Denn Strategie heißt Fokus. Und fehlender Fokus ist eine große Herausforderung bei Innovation. Zu viele Dinge sind einfach zu spannend.
Häufige Schwierigkeiten beim Aufbau der Innovationsstrategie
Stratgie ist ein großes Wort. Und obwohl die Antworten am Schluss möglichst einfach sein sollten, ist der Aufbau einer Innovationsstrategie für viele eine große Herausforderung. Typische Stolpersteine sind:
Fehlende Vorlagen, Templates und Standards für eine Innovationsstrategie
Innovation zielt auf Einzigartigkeit und Alleinstellung ab. Noch viel stärker als etwa in der Qualitätsstrategie oder der Markteintrittsstratgie geht es also darum, so vorzugehen, wie das sonst möglichst niemand tut. Weil das so ist, und weil Innovation eine recht junge Disziplin ist, gibt es kaum Standardvorlagen für gute Innovationsstrategien. Kopieren und anpassen ist daher nicht so einfach.
Zu viele Meinungen in der Unternehmensführung
Innovation ist ein emotionales Thema. Fast jede und jeder haben eine Meinung und sind schnell dabei, bestimmte Ansätze und Strategien zu verteufeln. Diese Sichtweisen einzusammeln, zu moderieren oder idealerweise sogar zu vereinheitlichen ist ein dickes Brett. Das bohren nicht viele freiwillig. Denn in der Argumentation mit Vertriebsleitung, Produktionsleitung und Geschäftsführung gehen schnell die Argumente aus. So bleiben unterschiedliche Sichtweisen latent, werden nicht offen diskutiert und letztlich gibt es keine einheitliche Strategie. Oder eine, die hinter vorgehaltener Hand boykottiert und torpediert wird.
Fehlende Analysen der Innovationsvorhaben
Jedes Unternehmen hat Erfahrung mit Innovationsansätzen. Selbst wenn die Innovationsversuche nicht disruptiv waren, inkrementelle Innovation geschieht in jeder Organisation. Die Auswertung funktionierender und dysfunktionaler Vorgehensweisen bei Innovation geschieht selten. So scheitern viele Versuche und das Scheitern wird häufig auch als positives Lernen verkauft. Die notwendige Auswertung der erfolgreichen und gescheiterten Ansätze könnte ein perfekte Grundlage für eine Innovationsstrategie sein, wenn sie denn gemacht würde.
Mangelnde Umsetzung der Strategie in die Realität
Die beste Strategie ist wertlos, wenn die Umsetzung nicht erfolgt. Eine schlechte Strategie erkennt man demnach vor allem daran, ob sie hilft, das Unternehmen seinem Ziel und seiner Vision näher zu bringen. Tut die Strategie das nicht, dann ist es meist eine schlechte Strategie. Sie ist schwer verständlich, nicht operationalisiert, nicht institutionalisiert in Form von Innovationsprozess und Innovationssystem oder nicht auf die Anreizssysteme der Beschäftigten abgestimmt. Somit führt sie nicht zu den gewünschen Innovationsprojekten und der gegebenenfalls gewünschten Innovationskultur.
Erfolgreiche Vorgehensweisen zur Entwicklung einer Innovationsstrategie
Eine gute Innovationsstrategie kann die passende Vorlage für die kommenden fünf, zehn oder zwanzig Jahre sein. Die erste Innovationsstrategie ist die Basis für regelmäßige Anpassungen und folglich auch der schwerste Schritt. Folgende Vorgehensweisen haben sich zur Entwicklung von Innovationsstrategien bewährt:
Stakeholder-Perspektiven einsammeln
Erwartungen und Bedenken einsammeln ist die Basis für eine gemeinsame Lösung. So unterschiedlich die Perspektiven anfangs klingen, so ähnlicher sind die Ziele am Ende doch. Sind alle Sichtweisen gesammelt, können meist 90 Prozent zu einer gemeinsamen Botschaft formuliert werden. Nur ein paar verbleibende Widersprüchlichkeiten müssen tatsächlich zwischen Entscheidungsträgern ausgefochten werden.
Assessment bisheriger Innovationsbemühungen
Bestehende Stärken und Schwächen sind die Grundlage für die nächste Innovationsstrategie sein. Erfasst werden dabei vergangene Projekte, die Innovationskultur im Unternehmen, wichtige Herausforderungen und Engpässe sowie Marktgegebenheiten und Zielmärkte. Je nach Fragestellung erfolgt das Assessment als Einzelinterview, Fragebogen oder Gruppendiskussion. Das Ergebnis ist die Basis für die Innovationsstrategie.
Moderierte Diskussion und Entscheidungsfindung im Strategieworkshop
Verständnis, Konsens und Commitment erfordern offene Diskussion und Austausch zu unterschiedlichen Perspektiven. Das gelingt am Besten im gemeinsamen Strategieworkshop. Eine gute Moderation sorgt dafür, dass am Ende ein vertretbarer Konsens, gemeinsames Verantwortlichkeit und eine gute Strategie stehen. Eine formulierte Unternehmensvision wird als Eingangsgröße einbezogen. Wenn es sie nicht gibt, entwickelt das Team eine kompakte Vision für die Innovationsperspektive.