Innovationskultur und Innovationsmanagement aufbauen: Herausforderungen und Lösungsansätze
Nicht das ganze Unternehmen muss Innovationen schaffen. Ein kleines fokussiertes Team reicht meist aus. Doch die Organisation muss akzeptieren, dass Kolleginnen und Kolleginen sich mit Dingen beschäftigen, die nicht direkt Umsatz bringen. Das Innovationsmanagement hilft, dass Innovationen entstehen können. Die Innovationskultur fördert offenes Denken, reduziert Widerstände und sorgt dafür, dass Innovationspotenziale auf fruchtbaren Boden fallen können.
Typische Herausforderungen bei Innovationskultur und Innovationsmanagement
Fehler werden vertuscht und Risiken vermieden
Jahrelange Effizienz- und Qualitätsinitiativen haben viele Unternehmen dazu gebracht, Fehler und Abweichungen von der Norm rigoros zu vermeiden. Sie werden ausschließlich als Risiken, Bedrohungen und Ineffizienzen gesehen. Entstandene Fehler werden vertuscht. Was nicht mit Sicherheit klappt, wird gar nicht erst versucht. Diese Situation steht Innovation im Weg, denn neue Ansätze und Ideen sind immer mit Unsicherheiten verbunden. Ein Sinneswandel von der Effizienzkultur und Qualitätskultur hin zur Innovationskultur ist nötig.
Das Geschäft entwickelt sich nur weiter, wenn spezifische Kundenwünsche auftreten
Der Wunsch des Kunden ist Gesetz. Zunächst ein löblicher Ansatz. Doch was Kunden sich proaktiv wünschen, das weiß auch der Wettbewerb schon. Für Alleinstellung, Wettbewerbvsvorsprung und Innovation reicht das nicht aus. Das Reagieren statt Agieren verschenkt Chancen zur Weiterentwicklung und Erneuerung, die über minimale, offensichtliche Produktoptimierung hinausgehen. Die Rolle des Innovationsmanagements ist es, für das Zukunftsgeschäft des Unternehmens über das Offensichtliche hinaus zu gehen
Erneuerungen sind schlecht skalierbare Einzellösungen
Direkte Umsetzung von Kundenwünschen schafft Einzellösungen. Neuheiten sind nicht wiederholbar und nicht skalierbar. Einmalige Lösungen für spezifische Probleme binden Ressourcen und verhindern, echte Innovationen mit Wachstumspotenzial zu entwickeln. Das Verständnis im Vertrieb und in der Technik, dass es nicht ausreicht, dem Kunden genau das zu geben, was er oder sie sich wünschen, ist ein erster Schritt in Richtung erfolgreicher Innovationskultur. Die konsequente Umsetzung erfordert ein geschicktes Innovationsmanagement.
Kontinuierlich entstehende Ideen werden nicht erkannt und Chancen verpasst
Nicht jede Idee ist eine gute Idee. Doch erst die Gewohnheit, Ideen nicht vorschnell zu verwerfen sondern auf echte Potenziale zu prüfen, hilft die Spreu vom Weizen zu trennen. Üblich ist es viel häufiger, sofort Gründe zu haben, warum sich eine Idee keinesfalls durchsetzen kann. Die Gesetze der Physik, die Zahlungsbereitschaft der Kunden, die Produktionskapazitäten und die höheren Kosten neuartiger Ansätze sind schnell zur Hand. Zu schnell. Denn meist sind die Gründe wenig fundiert. Vielmehr sind es willkommene Ausreden, um die Komfortzone des langjährig bekannten Produkt- und Technologieportfolios nicht verlassen zu müssen.
Erfolgreiche Ansätze für den Aufbau von Innovationskultur und Innovationsmanagement
Innovation und Weiterentwicklung als Basis für das Geschäft von morgen etablieren
Innovationsvorhaben sind einerseits große Anstrenungen für Unternehmen. Andererseits ist Innovation ein fortlaufender Prozess, dessen Wichtigkeit für das Überleben und die Wettbewerbsfähigkeit der Organisation verstanden werden sollte. Verstanden vom Top-Management. Verstanden aber auch von der Belegschaft insgesamt. Zeichen einer innovationsfreundlichen Unternehmenskultur ist, dass vielleicht nicht alle bei Innovation mitwirken. Aber doch alle mit anpacken, unterstützen und nicht querschlagen, wenn es darum geht verrückte Ideen zu verfolgen, ungewohnte Fragen zu beantworten oder Dinge zu testen, die augenscheinlich keine Chance auf Erfolg haben.
Pilotprojekte durchführen und Praxisbeispiele für erfolgreiche Abläufe schaffen
Neue Herangehensweisen entstehen leichter am Praxisbeispiel als auf dem weißen Blatt Papier. Ein funktionierendes Innovationsmanagement aufzubauen gelingt daher am Besten am Praxisbeispiel von Pilotprojekten. Das bietet die Möglichkeit, neue Ideen und Verfahren zur Innovationsentwicklung im kleinen, geschützten Rahmen zu testen. Gesammelte Erfahrungen sind dann die Grundlage für reguläre, wiederholbare Abläufe und die ersten Eckpfeiler des künftigen Innovationsmanagements. So entsteht Vertrauen in neue Ansätze statt theoretischer Diskussionen. Das Unternehmen lernt, dass Innovation machbar ist. In jedem Unternehmen und in jeder Branche.
Innovationsprozess und transparente Regeln für Ideen und Innovationsvorhaben
Sobald eine Kultur des Fortschritts und der Innovation entsteht, wachsen Motivationen für Neues. Diese Motivation muss kanalisiert werden, um gute Ideen zum Erfolg zu führen, erfolglose Ideen frühzeitig zu erkennen und nicht mehr Ressourcen für Innovation auszugeben, als bereit stehen. Ein systematischer entwickelter Innovationsprozess legt fest, wie entstehende Ideen gesammelt und behandelt werden, wie Innovation zum Erfolg geführt werden, und wie Ideen geschaffen werden, wo sie nicht bereits auf der Hand liegen.
Strategische Eckpunkte und Grenzen für Innovationsvorhaben festlegen
Die besten Ideen entstehend nicht, bei völliger Freiheit und einem weißen Blatt Papier. Geeignete Grenzen und Regeln schaffen ersten den Freiraum, Ideen zu entwickeln und Potenziale zu erkennen. Die Innovationsstrategie ist ein weiterer Baustein im Innovationsmanagement, der wiederholbaren Innovationserfolg und entstehende Innovationskultur fördert. Durch Abstimmung auf die Unternehmensziele, Bereitstellung von Ressourcen und Fokussierung auf das, was das Unternehmen in Sachen Innovation wirklich voranbringen möchte.