Ob man die Panik für angemessen hält oder nicht, viele Unternehmen beschränken Reisen, persönliche Meetings, Messebesuche und Workshops aufgrund der Corona-Situation. Oftmals ist dadurch das Thema Innovation stark betroffen. Schließlich lebt Innovation zu einem großen Teil von menschlicher Zusammenarbeit, Collaboration und Austausch. Ein paar Beispiele, für die persönlicher Kontakt ganz klar den Königsweg darstellt:
Innovationsworkshops für die persönlicher Kontakt grundsätzlich Sinn macht:
- Innovationsworkshops zur Entwicklung von Konzepten und Prototypen
- Erfassung von Kundenbedürfnissen, -schmerzen und -wünschen, die der Kunde selbst noch nicht kennt
- Validierung von Annahmen über den Kunden, das Unternehmen oder das neue Produkt
- Pitch- und Entscheidungsrunden, um die nächsten Schritte zu entscheiden
- Regelmäßige Status- und Teammeetings im engeren oder weiteren Innovationsteam
- Strategiesitzungen, um Sinn, Zweck, Ziele und Rahmen für Innovationsvorhaben zu stecken
Was also tun, wenn Reisemöglichkeiten begrenzt und persönliche Anwesenheiten eingeschränkt sind. Einfach alle in die Telko stecken? Hier die wichtigsten 9 Prinzipien, damit Innovation auch ohne Präsenztermine nicht zum Scheitern verurteilt sein muss:
Remote-Innovationsworkshops: 9 Prinzipien
1. Zusatzzeit für Innovationsarbeit einplanen
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Im persönlichen, direkten Kontakt sind und bleiben auf absehbare Zeit Kommunikation, Entscheidungsfindung, Empathie und Motivation am stärksten. Will man mit eingeschränkten Mitteln vergleichbare Ergebnisse erzielen, dann kostet das in jedem Fall zusätzliche Zeit. Mit 50% zusätzlichem Zeitaufwand sollten Sie rechnen.
2. Gruppentermine durch bilaterale Gespräche vorbereiten
Wo verschiedene Parteien zusammentreffen, um ein konstruktives Ergebnis zu erzielen, da ist ein vorab erhobenes Stimmungsbild ein hilfreiches Werkzeug. Das gilt für Innovationsworkshops mit Präsenz, wird aber oft aus Zeitgründen vernachlässigt. Ohne Präsenz sind bilaterale Vorgespräche noch wichtiger. Klare Aufgabe des Innovationsmanagers.
3. Teilnehmerzahl im Workshop begrenzen
Crossfunktionale Workshops sind mit 10 Teilnehmern bereits eine Herausforderung, die selten von einem Moderator zu stemmen ist. Kleingruppenarbeiten und parallele Sessions sind da ein Ausweg. Bei verteilten Terminen wird bereits ab einer Hand voll Teilnehmern der Moderationsaufwand überproportional. Daher besser mit einem etablierten Kernteam und nur wenigen Zusatzteilnehmern und Experten arbeiten.
4. Innovation in kleinere Häppchen teilen
Natürlich wird der Beitrag des Einzelnen nicht weniger wichtig, wenn man sich auf einmal nicht mehr physische treffen kann. Um also trotzdem die relevanten Parteien zusammenzubringen, müssen kleineren Gruppenzahlen mehr Termine stattfinden. Ohnehin sinnvoll, denn ein 6-Stunden Innovationsworkshop zzgl. 3 Stunden Networking ist gut. Stundenlange Telkos dagegen kaum sinnvoll machbar.
5. Videokonferenz statt Telko
Jeder Kanal der menschlichen Kommunikation ist relevant für effektive Zusammenarbeit: Akustik, Optik, Gestik, Haptik, Olfaktorik, … Bis zur Geruchs-Telko wird es wohl noch etwas dauern, aber zumindest den optischen Kanal kann man über eine Videokonferenz auf jeden Fall bespielen. Neben Videokonferenzräumen bieten auch Google, Microsoft und Co. gute und vielfach kostenfreie Lösungen.
6. Etablierte Kontakte und etabliertes Innovationsnetzwerk vorziehen
Neukontakte funktionieren über Telefon und Videokonferenz wesentlich schlechter als bereits eingeschliffene zwischenmenschliche Beziehungen. Fokussieren Sie also auf die bereits etablierten Netzwerke und Kontakte. Sind Neukontakte erforderlich, dann ziehen Sie einen Kontakt zweiten Grades zu einem mittelmäßig passenden Kontakt einer völlig fremden, aber etwas besser passenden Kontaktperson vor.
7. Teambuilding nicht vergessen!
Escape-Game, Brückenbau, Marshmallow-Challenge und anderes Teambuilding sind wertvolle und nicht zu unterschätzende Bausteine um effektive Teams zu schaffen. Nur teilweise können diese Erfahrungen durch Multiplayer-Online-Rollenspiele und andere Teambuilding-Maßnahmen ersetzt werden. Planen Sie explizit Zeit ein, um persönliche Informationen hinter den beruflichen Rollen auszutauschen.
8. Verstehen Sie Limitierungen als Vorteile für Innovationserfolg
Wenn es schwierig ist, dann ist das gut. Weil: für die Anderen ist es auch schwierig! Wer jetzt nicht stehen bleibt, und Innovation weiter vorantreibt, ist auf jeden Fall einen Schritt weiter, als diejenigen Wettbewerber, die wie das Kaninchen vor der Schlange stehen und abwarten. Unter den Blinden ist der Einäugige König. Verschieben Sie Ihre Bemühungen nicht, sondern gehen Sie flexibel und agil mit der Situation um.
9. Planen für die Normalität
Jede Krise geht vorbei. Werfen Sie einen realistischen Ausblick auf die Zeit, in der die Normalität zurück ist, und planen Sie die dann sinnvollen Vorgehensweisen bereits jetzt mit ein. Sicherlich ist die Situation schwer abschätzbar. Doch lieber ein Plan, der verändert werden muss als kein Plan. Den unvorbereiteten trifft das Schicksal immer härter als den Vorbereiteten.
Innovationsworkshops in virtueller Realität VR
Warum Virtual Reality VR nicht Teil der Liste ist? Nun, bisher ist uns noch keine effektive Lösung begegnet, die VR-Meetings oder Workshops wirklich als eine Option erscheinen lassen. Aber wir bleiben gespannt und begleiten Sie gerne dabei, das Innovationsfeld „Gruppenworkshops besser als real“ oder andere für Ihre Branche relevante Innovationsfelder zu bearbeiten und als First-Mover oder Fast-Follower den Markterfolg sicherzustellen.
Als Innovationsberatung stellen wir das Ergebnis an den Anfang und damit den Erfolg in den Mittelpunkt. Ob das Buzzword VR dabei hilft oder schadet, ergibt sich daraus, ob es hilft das Ziel zu erreichen. TOM SPIKE begleitet Industrieunternehmen auf dem Weg zu Markterfolg mit wirklich rentablen Innovationen.