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Wie die Unternehmenskultur Innovation beeinflusst

Welche Farbe hat Ihre Unternehmenskultur?

Organisationen sind sehr unterschiedlich. Die Branche, Unternehmensgröße, Aufbauorganisation und Historie haben großen Einfluss auf die jeweilige Unternehmenskultur. Je nach Unternehmenskultur und Innovationskultur sind bestimmte Vorgehensweisen im Unternehmen erfolgversprechender als andere.

Und die Innovationen, die Unternehmen schaffen wollen, sind ebenfalls sehr vielfältig. Disruptiv, inkrementell, radikal, evolutionär, revolutionär, technologiegetrieben, kundengetrieben, kostengetrieben, wertgetrieben, digital oder analog. Je nach Betrachtungsblickwinkel ist die Anzahl unterschiedlicher Innovationsarten sehr vielfältig. Jede Innovationsart hat Stärken, Schwächen, bewährte Vorgehensweisen und unterschiedliche Realisierungszeiten und -potenziale.

Um Innovationsfähigkeit in einem Unternehmen zu verankern, bestärken oder aufrecht zu erhalten, spielt die Unternehmens- oder Organisationskultur eine wichtige Rolle. Spätestens seit Fréderic Laloux* wissen wir, dass unterschiedliche Organisationskulturen mit Farben ausgedrückt werden können, um das Verständnis des komplexen Themas zu erleichtern.

  • Wird man der neue Boss einer Organisation indem man das derzeitige Oberhaupt stürzt? Dann liegt vermutlich eine rote Unternehmenskultur vor. Machtstrukturen sind prägend. Welche Machtposition man hat, hängt vom Geschick des Einzelnen ab.
  • Bernsteinfarbene Organisationen sind geprägt durch formal fixierte Machtstrukturen. Starr festgelegte Rollen und klare Festlegungen hinsichtlich richtig oder falsch sind prägend.
  • Orangefarbene Organisationen stellen Ergebnisse und Shareholder-Value in den Vordergrund. Messbare Größen, Erfolgskennzahlen und Key Performance Indicator (KPI) haben einen hohen Stellenwert.
  • Familien- und Gleichberechtigungsmodelle sind der Kern grüner Unternehmenskulturen. Konsens ist hoch geschätzt und wird mit großer Anstrengung verfolgt.
  • Ganzheitlichkeit und Selbstorganisation zeichnen die türkisfarbene Organisationskultur aus. Formale Hierarchien sind weniger wichtig als informelle Strukturen. Weiterentwicklung wird als Evolution betrachtet die keinen langfristigen Plan benötigt. Auf dem Weg wird entschieden wohin es für die Organisation weitergehen soll.

Jede Organisationskultur und -farbe hat Ihre Berechtigung. Sie kann besser oder schlechter geeignet sein, ein bestimmtes Ziel in einem aktuellen Umfeld zu erreichen. Keine Form ist an sich prinzipiell gut oder schlecht. Unterschiedliche Themen und Aspekte können innerhalb einer Organisation unterschiedlich gefärbt sein. Je nach Unternehmenskultur haben verschiedene Herangehensweise an Innovation besonders hohe Erfolgschancen.

Innovation in unterschiedlichen Organisationskulturen

Unternehmenskultur Rot

TOM SPIKE - Innovationskultur - rot

Das Recht des Stärkeren und Mächtigeren steht im Vordergrund. Innovationen sind ein Politikum und damit ein schwieriges Thema für jeden der nicht an der Spitze der Organisation steht oder zumindest einen sehr guten Draht zu dieser Spitze hat. Ob der Machthaber eine Neuerung als Fortschritt oder Aufbegehren wahrnimmt, entscheidet darüber, was mit der Innovation und dem Ideengeber geschieht. Aufgabenteilungen und Zuständigkeitsbereiche sind klar verteilt.

Eigenmächtige Vorstöße ohne vorherige Zustimmung von oben sind äußerst riskant. Stakeholder-Management ist erfolgsentscheidend. Denn der tatsächliche Wert der Idee oder Innovation ist nicht entscheidend. Entscheidend ist vielmehr, was Entscheidungsträger und Machthaber (formell und informell) persönlich davon halten.

Unternehmenskultur Bernstein

TOM SPIKE - Innovationskultur - bernstein

Stabilität hat einen hohen Stellenwert. Innovationen werden daher in der Regel nicht unterstützt bevor sie nicht bereits Erfolg bewiesen haben. Wer eine Innovation voranbringen möchte, tut gut daran, dies unter der Oberfläche vorzubereiten, eine erfolgreiche Umsetzung beispielhaft abzuschließen und auf dem Weg dorthin unauffällig zu bleiben und nicht gegen geschriebene oder ungeschriebene Gesetze zu verstoßen.

Ist der Versuch erfolgreich, so kann man auch im Nachhinein noch über ihn stolpern. Misserfolge verschweigt man tunlichst. Denn Fehler gelten als Makel. Selten als Lernerfolge. Die unter anderem vom ehemaligen IBM CTO Gunter Dück beschriebenen Innovations-U-Boote können ein geeigneter Ansatz in bernsteinfarbenen Unternehmenskulturen sein.

Unternehmenskultur Orange

TOM SPIKE - Innovationskultur - orange

Die Erfolgschancen für eine Innovation steht und fällt mit einem wasserdichten Business Case. Kann ein Verantwortungsträger in gehobener Position damit als Unterstützer gewonnen werden, so stehen die Chancen für erforderliches Budget und weitere Unterstützung gut. Ein gut durchdachter Plan über die Entwicklung, Implementierung und Markteinführung bis hin zum Return on Invest ROI wird früher oder später gefordert sein.

Auch wenn es den Homo Oeconomicus so nicht gibt, kommen die Mitglieder der orangefarbenen Organisationskultur ihm doch noch am nächsten. Mit Rationalität, Logik und guten Argumenten ist in zahlen- und datengetriebenen Unternehmenskultur oranger Unternehmen viel zu holen.

Unternehmenskultur Grün

TOM SPIKE - Innovationskultur - grün

Umfassende Akzeptanz der Innovation ist ein Muss. Was nicht von allen verstanden und mitgetragen wird, hat schlechte Chancen. Kommunikation und Erklärung spielt eine entscheidende Rolle. Ebenso die Frage welche Auswirkungen eine Innovation auf die eigene Gruppe in der Organisation hat. Innovationen müssen bestehende Werte unterstützen und daher klar zur Vision der Organisation passen.

Die grüne Unternehmenskultur ist also geprägt von Mehrheitsfähigkeit. Nicht immer einfach, denn auch gute Ideen und Innovationspotenziale sind nicht immer Mehrheitsfähig. Tatsächlich ist Innovation äußerst selten mehrheitsfähig. Sind ersteinmal alle bedenkenträger überzeugt, dann ist es häufig bereits zu spät und der Wettbewerb hat bereits die ersten Marktanteile gesichert und einen ordentlichen Vorsprung herausgearbeitet.

Unternehmenskultur Türkis

TOM SPIKE - Innovationskultur - türkis

Mehrheitsfähigkeit spielt eine Rolle innerhalb einer kleineren Gruppe. Mithilfe weniger Unterstützer kann eine Innovation vorangetrieben, weiterentwickelt und auf den Markt gebracht werden. Informale Netzwerke sind ein wichtiger und legitimer Weg neue Vorhaben voranzutreiben. Erfolgsaussichten in finanzieller Hinsicht sind nicht zwingend erforderlich um Unterstützer zu gewinnen und die Innovation voranzutreiben. Möglichkeiten für finanzielle Rentabilität werden oft erst nach der Markteinführung näher betrachtet.

Welche Unternehmenskultur ist die richtige für Innovation?

Organisationen und Unternehmen haben unterschiedliche Kulturen und einzigartige Zielstellungen. Eine gute Vorstellung der Innovationskultur, die ein Unternehmen gerne hätte (wie man eine Innovationskultur entwickelt) und klare Zielstellungen, was das Unternehmen in Sachen Innovation erreichen möchte, sind bereits eine gute Basis für eine Innovationsstrategie. Für jede Innovationsstrategie gilt: Hürden innerhalb der Organisation zu überwinden sind der erste Schritt. Der Erfolg innovativer Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle auf den Markt hängt anschließend von der grundsätzlichen Akzeptanz beim Kunden, von vergleichbaren Angeboten der Wettbewerber und von der langfristigen Tragfähigkeit der Innovation für das Unternehmen ab. Hier schließt sich der Kreis zu den unterschiedlichen Arten von Innovationen.  Eine erfolgreiche Innovationsstrategie setzt auf diejenigen Innovationsarten, die zur Unternehmens- und Innovationskultur passen und die am Markt erfolgreich ist.

Weiterhin gilt was Peter Drucker sagt: „Die Kultur verspeist die Strategie zum Frühstück“ und Innovation auch. Aber es hängt auch davon ab, wie appetitlich sie angerichtet ist und wie gut alles zusammenpasst. Von Innovationskultur alleine ist noch niemand Innovationsführer geworden. Von Strategie alleine aber auch nicht. Entscheidend ist wie immer am Ende die stringente Umsetzung.

*)Frédric Laloux, Reinventing Organizations, 2014

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TOM SPIKE hilft Unternehmen eine innovationsförderliche Kultur zu schaffen

Sie wollen Innovationsprojekte erfolgreich vorantreiben und die Innovationsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern? Die Innovationskultur ist nicht immer der erste Schritt dafür. Aber manchmal ist er es eben doch. Auf Basis der Unternehmensziele, Rahmenbedingungen und vorliegenden Interessen, unterstützen wir Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Innovationsvorhaben. Erste Erkenntnisse kann der Inno Check-Up liefern. Größere Entscheidungen erfolgen nach solidem Assessment der Innovationsfähigkeit und Innovationskultur im Unternehmen.

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